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Projektübersicht.
Mehr Informationen finden Sie unter den Künstlernamen und im Download-Bereich.

Christoph Schäfer/Margit Czenki: Ganz wie zu Hause

Ein bedeutungserzeugendes Taxi taucht während der Ausstellung in Wilhelmsburg und Veddel auf - ein fahrender Videopavillion, der Elemente des Heimkinos, des Hörspiels, des Bildungstourismus und des konzeptuellen Essayfilms aufgreift. „Ganz wie zu Hause“ interessiert sich für die Stadt des Alltags, für die Stadt der Aneignung. Für Orte, die durch die Imagination der Bewohner umdefiniert werden, für das Globale, dass sich im Lokalen ausdrückt, für die Spur der Warenströme und ihre Unterbrechung, für die Einwanderung und Widerstände in Lebensformen, die sich nicht restlos integrieren lassen wollen.

Taxifahrten im halbstündigen Rhythmus ab S-Bahn Veddel
http://www.ganzwiezuhause.de

Thorsten Passfeld: Kirche des guten Willens – Wie kann man ein besserer Mensch sein?

Rund 600 Stunden Arbeit bedeutete der Bau dieser temporären Bühne für den gelernten Kulissenbauer, Philosophen und freien Künstler Thorsten Passfeld. Abgesehen von ein paar Einheiten, die der Statik Rechnung tragen, komplett aus Altholz angefertigt, zeigt der von ihm fast im Alleingang geschaffene Raum auf 130 m2 und gut 5 Metern Höhe die Chancen und Schönheiten dieser zivilisatorischen Müllstücke, zusammengesucht bei Abrissunternehmen, aus Containern und von Baustellen der Umgebung. Drei Wochen steht die Bühne für ein dichtes und abwechslungsreiches Veranstaltungsprogramm entlang der Fragestellung: Wie kann man ein besserer Mensch sein? zur Verfügung.

Vogelhüttendeich 77, Reiherstiegviertel
Mi., Sa., So.: ab 16 Uhr (Info-Cafe), Di., Do., Fr.: ab 19 Uhr, Mo. geschlossen

Lenka Clayton: Local Newspaper (Wilhelmsburger Wochenblatt)

Auf gemeinsame Einladung der Galerie für Landschaftskunst und des Wilhelmsburger Freitags realisiert die Londoner Künstlerin und Dokumentarfilmerin Lenka Clayton ein ungewöhnliches „Kartierungsprojekt“: Ausgehend von einem Februarheft des Wilhelmsburger Wochenblatts versucht sie alle Personen zu portraitieren, die in dieser Zeitungsausgabe erwähnt sind. Vom Lokal- über den Sportteil bis hin zu Klein- und Todesanzeigen kommen so exakt 312 Menschen zusammen, die es zunächst ausfindig zu machen galt, bevor Lenka Clayton sie um ihre Einwilligung zum Fototermin bitten konnte. Größtenteils handelt es sich dabei um Bewohner und Bewohnerinnen der Elbinsel, es sind aber auch Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und der internationalen politischen wie kulturellen Bühne darunter. In der anschließenden Ausstellung werden alle Portraits gleichwertig betrachtet, sie hängen in der gleichen Reihenfolge, in der die Namen in der Zeitung erschienen sind.

Fährstr. 30, Reiherstiegviertel
Mi., Sa., So.: 16 – 20 Uhr

Oda Projesi in Kooperation mit Nadin Reschke Kindlimann:
15 x 75m. Hingucken - Weggucken


Die Künstlergruppe aus Istanbul und die Berliner Künstlerin Nadin Reschke Kindlimann nehmen in ihrem ca. drei wöchigen Workshop die große Brandwand an der Rückseite des Marktkauf-Parkhauses (S-Bahn Wilhelmsburg) zum Anlass mit den Anwohnern über Sinn und Funktionen von ‚Mauern’ ins Gespräch zu kommen. An vier verschiedenen Orten entwickeln sie in jeweils drei Tagen entlang unterschiedlicher Fragen ein Stimmungsbild der betreffenden Nachbarschaft. In der Ausstellungszeit manifestieren sich ihre Recherchen sowohl in einer zentralen, auf der
15 x 75 m großen Wand aufgebrachten Fragestellung als auch in den in Form von Plakaten und Papierobjekten vervielfältigten Antworten darauf.

Projektbeginn 17. August, 17 Uhr Berta-Kröger-Platz/S-Bahn Wilhelmsburg
18.08. - 20.08. Kirchdorf Süd. Sa.: 10 - 16 Uhr, So.: 14 - 17 Uhr, Mo.: 12 – 17 Uhr
22.08. - 24.08. Stübenplatz. Mi.: 10 - 15 Uhr, Do.: 12 - 16 Uhr, Fr.: 15 - 18 Uhr
26.08. - 28.08. Bei der Windmühle. So.: 13 - 17 Uhr, Mo.: 15 - 19 Uhr, Di.: 15 - 19 Uhr
30.08. - 01.09. Wilhelmsburg S-Bahn. Do.: 11 - 16 Uhr, Fr.: 12 - 18 Uhr, Sa.: 12 - 16 Uhr

Mandla Reuter: Pictures

Reuter verwandelt eine Hochhaus-Wohnung in ein temporäres Kino mit 35mm Projektor und entsprechendem Sound. Durch Leuchtwerbung weithin sichtbar angekündigt wird dort ein aktueller Blockbuster gezeigt, also ein Film, der zur gleichen Zeit in allen großen Kinos der Stadt zu sehen ist. Was ist das für ein Gefühl, mit den großen Stars in einer 50 qm Wohnung zu sein? Spielen sie immer noch die Hauptrolle oder stielt ihnen die massive Vorführtechnik die Show? Welchen Sinn macht ein Kino in einer Privatwohnung und wie unterscheidet es sich von einem Cineplex-Saal? Reuters Installation basiert auf einer Verkehrung sämtlicher Vorzeichen: Ein Massenereignis wird zum exklusiven Event für eine Handvoll Zuschauer, eine auf große Öffentlichkeit angelegt Technik in Privaträumen genutzt. Statt sich dem Ereignis im dunklen Vorführsaal unterzuordnen, spielt der sichtbare und laut ratternde Filmprojektor die Hauptrolle. Gleichzeitig verweist die Leuchtwerbung auf etwas, das Wilhelmsburg seit langem fehlt: Ein Kino.

Erlerring 10, Kirchdorf-Süd
Mi., Sa., So.: 19:30 – 22:30 Uhr

Asli Cavusoglu: Twin Peaks

Asli Cavusoglu arbeitet auf sehr vielfältige Weise und mit ganz unterschiedlichen Medien. Ihr durchgängiges Thema ist dabei die Grenze zwischen Fiktion und Realität, zwischen vorgefundener „Natur“ und Inszenierung. Häufig sind ihre Interventionen in die Realität des Alltags betont schlicht, fast lapidar, und trotzdem – oder gerade deshalb – hintergründig und humorvoll. Ihr Vorschlag, den Hügel in Georgswerder, immerhin Europas größte Sonder-mülldeponie, mit zwei künstlichen Bergen zu überformen, setzt zunächst auf Fernwirkung: Hamburg-Unkundige mögen die Erscheinung der Bergformation am Horizont für kurze Zeit als bizarre, aber natürlich entstandene Landschaft wahrnehmen. Je näher man kommt, desto klarer ist, dass dieser Eindruck täuscht: Bei den Bergen handelt es sich um grasgrüne, aufgeblasene PVC-Skulpturen, hergestellt von einem Hüpfburg-Produzenten. Wer das erkennt, ist geneigt, diese Erscheinung als künstlich zu empfinden und den aus Haus- und Sondermüll entstandenen Deponieberg dagegen als natürlich, als „echt“. Aber was heißt schon echt?

Ehemalige Mülldeponie Georgswerder
Sa., So.: 16 – 20:00 Uhr